Alles über Pferde

Die Laute und Gebärden setzen Pferde zu ganz unterschiedlichen Zwecken ein. Schon an der Art des Wieherns kann man zum Beispiel erkennen, ob ein Tier aufgeregt, ängstlich oder entspannt ist. So ruft eine Mutter ihr Fohlen mit heller, hoher "Stimme". Pfleger oder Besitzer werden mit einem dumpfen, leisen Wiehern begrüßt. Angstvoll und durchdringend ruft ein Pferd dagegen, wenn es zurückgelassen oder von seinen Gefährten getrennt wird.

Aufgeregtes Schnauben Typisch ist auch das erregte Schnauben in ungewohnter Umgebung oder das ablehnende Quieken und Zähneknirschen, welches häufig Stuten gegenüber Artgenossen zeigen. Unterstützt werden die Lautäußerungen durch die Körpersprache. Angelegte Ohren drücken Unwillen, ja Drohung aus, nach vorn gespitzte dagegen freundliche Neugier und Vertrauen.

Schweifhaltung als Stimmungsbarometer Auch die Schweifhaltung bringt bestimmte Gefühle zum Ausdruck. Zufriedenheit wird durch einen ruhig und hoch getragenen Schweif, Unwohlsein oder Ängstlichkeit durch heftiges Schweifschlagen oder einen eingeklemmten Schweif angezeigt. Imponierend soll dagegen der hoch gestellte Schweif wirken. Wenn sie auf ihr Futter warten oder um einen Leckerbissen betteln, scharren Pferde ungeduldig mit den Vorderhufen.

Kommunikation zwischen Pferd und Reiter Auch der Reiter hat etwas davon, wenn er die "Sprache der Pferde" beherrscht. Wer sein Pferd beim Reiten genau beobachtet, weiß an Haltung und Gebärden ganz genau, ob es willig mitarbeitet und zufrieden ist oder, ob es etwas stört. Der sensible Reiter kann so seine Hilfen und seine Reitweise je nach Stimmungslage einsetzen.

In der Natur leben verwilderte Pferde in Herden. Eine solche Gruppe besteht normalerweise nur aus mehreren Stuten, also Weibchen. Dazu gibt es einen Hengst, das ist ein Männchen, und einige Jungtiere, die Fohlen. Pferde sind Fluchttiere. Sie können sich nur schlecht verteidigen und sind deshalb immer auf der Hut. Sie schlafen sogar im Stehen, damit sie im Notfall sofort fliehen können.

Pferde riechen und hören sehr gut. Ihre Augen liegen an der Seite des Kopfes. So können sie fast rundum schauen, ohne den Kopf zu bewegen. Weil sie aber das Meiste nur mit jeweils einem Auge sehen, können sie schlecht erkennen, wie weit etwas weg ist. Die Schwangerschaft einer Stute dauert ab der Paarung knapp ein Jahr, je nach Pferde-Rasse. Meist bringt die Stute ein einziges Jungtier zur Welt. Es steht sofort auf, nach einigen Stunden kann es bereits der Mutter folgen. Das Jungtier trinkt die Milch der Mutter während einem halben bis zu einem Jahr. Mit etwa vier Jahren ist es geschlechtsreif, kann dann also selber Junge machen. Bei den Stuten geschieht dies meist früher. Junge Hengste müssen sich erst gegen ihre Rivalen durchsetzen.